Baujahr: 1960
Leistung: 5,8PS
Kaufdatum: 2018
Im Zuge der Ape AC1 Restaurationen wurde mir eine teil-restaurierte Ape AC3 angeboten. Da die Rostbeseitigungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte ich nicht widerstehen. Es ist aber auch nur das Fahrgestell, was noch mit einem geschlossenen Kasten versehen werden soll.
Dieses Projekt ist aktuell noch in Arbeit.
Firmengeschichte: Piaggio
Gegründet wurde das Unternehmen 1884 von Ronaldo Piaggio. Dieser war im Holzhandel tätig sowie im Schiffsbau mit der Herstellung von Innenausstattungen. Im Zuge der Erweiterung wurden LKW-Aufbauten und Schienenfahrzeuge entwickelt und gebaut. Mit Beginn des 1. Weltkrieges begann Piaggio mit dem Flugzeugbau. Zuerst mit dem Lizenzbau der Firma Laproni, bald aber schon mit eigenen Modellen. Der Flugzeugbau war durch diverse Rekorde und Auszeichnungen schon bald die Stütze des Unternehmens. Nach dem Tod des Unternehmensgründers 1938 übernahmen die beiden Söhne Armando und Enrico die Leitung der Firma. In den beiden Werken in Pisa und Pontedera lief die Produktion von Kriegsgeräten immer stärker an. Vor allen in Pontedera waren beste Vorraussetzungen dafür geschaffen. Schon in den 20er Jahren baute Italiens Regierung Pontedera zur großen Luftfahrtproduktionsstätte aus. So ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt von den Kriegsgegnern massiv angegriffen wurde und am Ende eigentlich nichts mehr übrig blieb. Ganz Italien lag zum Ende des Krieges in Trümmern und Firmen wie Piaggio durften erstmal keine kriegsrelevanten Dinge produzieren. Unter der Leitung von Armando Piaggio wurden ab 1948 private Luftfahrzeuge gebaut und seit 1964 war die Flugzeugproduktion ein getrennter Unternehmensbereich und eigenständig. Enrico Piaggio, dem laut Erbe des Vaters Pontedera gehörte, musste sich über den Wiederaufbau Gedanken machen. Aber er hatte schon eine grandiose Idee im Kopf: Seine Idee war es, der Bevölkerung von Italien Mobilität in Form eines kleinen und einfachen Fahrzeugs zu geben. Vom Ingenieur Spolti ließ er einen Prototypen entwickeln. Das Ergebnis war der MP 5 "Motorscooter Piaggio". Hässlich wie eine Ente bekam er eben diesen Spitznamen: "hässliches Entlein", auf italienisch: "Paperino". Enrico kam auf die Idee einen Flugzeugingenieur zu kontaktieren: Corradino d' Ascanio. Ascanio hasste Motorräder mit ihren hässlichen freistehenden Rädern und der sichtbaren Kette. Im Dezember 1945 hatte er eine erste Skizze angefertigt und schon sieben Wochen später wurde das Fahrzeug zur Serienreife entwickelt. Der neue Roller hatte die Bezeichnung MP 6. Angeblich hatte E. Piaggio beim Anblick des Rollers: "sembra una Vespa" ("Sieht aus wie eine Wespe") ausgerufen. Damit hatte der Roller seinen Namen. Nur kurze Zeit später überlegte man bei Piaggio, dass man auch mal Waren und Güter transportieren müsste. Die Firma Moto-Guzzi hatte schon vor dem zweiten Weltkrieg ein Dreirad konstruiert: Vorne Roller, hinten Ladefläche. Die Idee wurde von Piaggio aufgegriffen und schon Ende 1947 präsentierte man der Bevölkerung die "Ape". Auf deutsch: die Biene. Preiswert und einfach, aber genial. Das dritte Insekt nach der Vespa und der Ape war "Moscone", die Mücke. Es war ein Außenbordmotor, der ab 1949 gebaut wurde. Mofas wie das Chio oder der Boxter wurden ins Programm aufgenommen. Selbst ein Auto als Konkurrenz zum Fiat 500 wurden ab 1957 angeboten. Bis heute gibt es Vespa und Ape noch neu zu kaufen und das nach 70 Jahren mit großem Erfolg.