Schlepperhof
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Herkules


Baujahr:        1960

Kaufpreis:     geschenkt

Kaufdatum:   2008


Die Sammelleidenschaft bleibt in so einem kleinen Dorf nicht verborgen und so kommt schon mal das ein oder andere von alleine auf den Hof: So wie dieses Herkules Fahrrad. Ein Nachbar meinte, dass es schon seit Jahren im Schuppen stehen würde und es nicht mehr gebraucht würde. Ein modernes Rad löste einst das Herkules-Rad ab - schrecklich! Von einer Restauration konnte man in diesem Fall nicht sprechen. Das Rad wurde gründlich gereinigt, kleine Kratzer ausgebessert, Bremsen gerichtet und das einzige was gekauft wurde, waren neue Mäntel.


 Firmengeschichte: Herkules

Carl Marschütz gründete 1886 die Velozipedfabrik in Nürnberg. 1887 trat sein Bruder als kaufmännischer Leiter in das Unternehmen ein. Ab da hieß die Firma "Nürnberger Velozipedfabrik Hercules". Man produzierte Fahrräder mit großem Erfolg. 10 Jahre nach Geschäftsgründung beschäftigte man 250 Mitarbeiter, die 6500 Fahrräder im Jahr herstellten. Man hatte schon immer enge Geschäftsbeziehungen mit "Fichtel und Sachs" und so baute man ab 1930 kleine Motorräder, angetrieben durch einen "Fichtel und Sachs"- Motor. Da Carl Manschütz Jude war, musste er emigrieren und zusammen mit seinem Bruder ihre Aktien weit unter Wert abgeben. Im Krieg selber wurde das Werk fast komplett zerstört und die übrig gebliebenen Werkzeuge und Maschinen ins Ausland verkauft. Zuerst übernahm die Dresdener Bank die Leitung, zwei Jahre später der Grundigkonzern. Wiederum zwei Jahre später übernahm "Fichtel und Sachs" über Strohmänner die Leitung. Man konzentrierte sich auf die Herstellung von Mofas und vertrieb unter eigenen Namen Motorroller von Peugeot. 1987 übernahm Mannesmann das Unternehmen. 1995 verkaufte man die Fahrradsparte zusammen mit dem Namen Hercules an eine holländische Firma. 1998 folgte dann auch der Verkauf der Motorenproduktion nach Holland. Der Rest der Firma wurde mehrfach veräußert und die Produktion läuft heute überwiegend in China.