NSU Flux (Bj. 1930)

NSU Flux

Baujahr: 1930

Kaufpreis: 39 €

Kaufdatum: 2007

Die Krönung der Fahrradsammlung wurde ein NSU-Flux Rad mit Ballonbereifung. Mal wieder bei einem Besuch auf ebay. Die Auktion dümpelte so vor sich hin, das Interesse war sehr gering. Ich vermute, dass die Meisten sich von den Bildern abschrecken ließen, da eine völlig falsche Bereifung verbaut war und dies recht merkwürdig ausschaute. Auch war nicht angegeben, was das überhaupt für ein Typ war. Manchmal braucht man auch ein wenig Glück. Die übliche Restaurierung begann wieder damit, Rahmen und Gabel zu strahlen, alles zu beschichten und zu linieren. Steuerkopfschild, Satteltasche und Schutzblechemblem wurden außerdem überarbeitet. Felgen und Bereifung wurden in der originalen Größe erneuert, ebenso der Lenker, die Pedale, die Lenkergriffe und die Bremse vorne. Die Tretkurbel und der Zahnkranz wurden verchromt. Selbstverständlich wurden zur Komplettierung und Erneuerung fast ausschließlich originale Altteile verbaut. Aber das macht den Reiz des Restaurierens schließlich aus. Ständig auf der Suche nach passenden Teilen zu halbwegs zivilen Preisen.

Gegründet wurde die Firma von H.Stoll und C.Schmidt in Riedlingen im Jahre 1873. Sie stellten Strickmaschinen her und 1880 verlegte man den Sitz der Firma nach Neckarsulm an das kleine Flüsschen Sulm. Leider verstarb Christian Schmidt 1884 und das Unternehmen wurde in eine AG umgewandelt. Die Fahrradherstellung fing 1886 mit einem Hochrad an. Zwei Jahre später folgten die ersten Niederräder. 1901 begann die Produktion des ersten Motorrades, angetrieben von einem Fremdmotor mit 211ccm und 1,25PS. Man beschäftigte sich parallel mit Automobilen und 1913 firmierte die Firma unter dem Namen "Neckarsulmer-Fahrzeugwerke AG" und die drei großen Buchstaben NSU wurden zum Symbol für dieses Unternehmen. In der Autoproduktion verhob man sich mit der Übernahme des Karosserieunternehmen Schebera. Die Firma beteiligte Fiat an der Fabrik, aber 1932 gab NSU den Autobau auf und veräußerte das Werk komplett an Fiat. Mit einem neuen Chefkonstrukteur veränderte sich NSU und mit den Motorradtypen 500SS und 600SS begann die Erfolgsserie der Firma. Kurz vor dem 2. Weltkrieg war der Höhepunkt erreicht. Es wurden im Jahr 63.000 Motorräder von rund 3500 Mitarbeitern gebaut. Im 2. Weltkrieg wurden nicht alle Produktionshallen vernichtet und so konnte NSU schnell wieder mit ihrer Produktion beginnen. Schon Mitte der 50er Jahre entwickelte sich NSU zum zweigrößten Zweiradhersteller, angeführt mit der NSU-Quickly und dem Motorroller Lambretta. Ab 1953 versuchte man wieder mit dem Bau von Autos Fuß zu fassen. Zuerst mit dem NSU-Prinz und darauf aufbauend mit dem 1200TT und dem 1000TTS. Diese beiden Typen waren außerordentlich sportlich ausgelegt und wurden im Rennsport sehr erfolgreich eingesetzt. Als Höhepunkt des Motorenbaus kam der RO80 mit Wankelmotor auf den Markt. 1969 wurde NSU von Audi geschluckt und gehört heute zum Volkswagenkonzern.