Ein befreundeter Landwirt erzählte mir schon ein paar Jahre davor von dem Einachser, der in der hintersten Ecke auf dem Hof so langsam vor sich hin gammelte. Sein Vater hatte ihn noch im Gebrauch, aber er selbst nutzt heute etwas größere Geräte. So ein Einachser war jetzt nicht wirklich meine Erfüllung, aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Auf meine Frage hin, wie man denn dieses Gefährt bremst, meinte er nur: "Gar nicht! Der Agria hat überhaupt keine Bremse." - Falsch! Nach der ersten Begutachtung stellte sich heraus, dass die Trommelbremsen sehr wohl an Ort und Stelle waren. Nur die Züge und der Bremshebel oben auf dem "Lenker" waren nicht mehr vorhanden. Also habe ich den Einachser und ein paar Anbaugeräten aufgeladen und zu Hause erst mal wieder kräftig gewaschen. Ein Blick auf ebay und siehe da: Der rare Bremshebel wurde angeboten, den ich dann sofort kaufte. Glück gehört manchmal einfach dazu. So ein Hebel wurde meines Wissens nach nie wieder angeboten. Es fehlten nur noch neue Griffe, Reifen und Schläuche. Ein paar Tage später fand sich auch noch das fehlende Frontgewicht in den Tiefen des Stadels. Auch das wurde abgeschliffen und grundiert. Strahlen war diesmal nicht erforderlich. Danach wurde alles in Agria-Grün lackiert, die Felgen natürlich in Rot. Reifen wurden montiert und schon sah der Einachser wieder aus wie neu. Dass ich den Tank und den Vergaser noch gereinigt habe und das Öl gewechselt habe, versteht sich von selbst. Die Restarbeiten, wie zum Beispiel neue Züge, Zündkerze und Zündkerzenstecker mit Kabel waren schnell erledigt. Zweimal angezogen und der Agria tuckerte vor sich hin.