Kaufdatum: 2007
Zugegegen, die Motivation einen Holder zu ersteigern kam nicht direkt von mir. Es war der Wunsch meiner beiden Söhne, ganz nach dem Motto: "Der ist so schön klein und kann von uns sicher gut gefahren werden!". Mir wurde erst später klar, was das für ein toller Schlepper ist mit all seinen Möglichkeiten. Also habe ich mir an einem Samstag einen Hänger geliehen und habe den Holder mit der ganzen Familie auf einem Weingut abgeholt. Ich konnte strahlende Kinderaugen sehen und als der Verkäufer noch drei Kästen Wein mit einpackte gefiel mir der Holder immer besser.
Zu Hause kam dann erstmal wieder die große Wäsche mit dem Hochdruckreiniger und danach die erste Bestandsaufnahme. Der Motor lief ruhig und die Gänge ließen sich durchschalten. Das Gelenk, welches die beiden Traktorhälften verbindet, war nicht mehr das Beste, aber da der Holder keine schwere Arbeit mehr verrichten muss, war der Zustand völlig ausreichend. Wie eigentlich jeder Traktor bisher, hatte auch der Holder einen Frontschaden. Die Haube musste gerichtet und ein bisschen geschweißt werden. Auch der Rahmen hatte einen Schlag mitbekommen und die Haubenhalterung auf der linken Seite war abgerissen. Aber dies war alles kein Problem. Die Felgen, Haube, Sitz und Kotflügel wurden gestrahlt. Das Fahrwerk abzuschleifen erwies sich trotz der "Größe" als sehr zeitaufwendig, da man nicht überall gut dran kam. Das anschließende Grundieren und Lackieren war dafür recht übersichtlich. Die gesamte Elektrik musste erneuert werden, da sie wohl die letzten 25 Jahre im Weinberg nicht gebraucht wurde. Die Teile sind nicht traktorspezifisch und deshalb gut zu bekommen. Anders sah es mit den zwei Halteklammern für die Haube aus und dem fehlenden Werkzeugkasten. Aber ein paar Monate später kam ich auch diese Teile. Der Reifenhändler freute sich mal wieder, dass er vier neue Reifen auf frisch lackierte Felgen aufziehen durfte. Apropos Reifen aufziehen: An einem meiner ersten Schlepper habe ich das mit zwei großen Stemmeisen selber gemacht - Nie wieder! Ein neuer Kabelbaum war schnell verlegt, wobei nein, das stimmt eigentlich gar nicht. Obwohl der Schlepper so klein ist, hat er alles, was ein Großer auch hat und sogar noch mehr. Zum Beispiel eine Heckhydraulik und diesen fantastischen Knicklenker. Im Nachhinein war die Restauration des Holders bis dahin die Schönste und die Probefahrt nach der Fertigstellung ein Traum. Man sitzt zwar drauf wie zusammengefaltet, aber der Wendekreis reißt alles wieder raus. Und Kinder sitzen übrigens perfekt auf dem Holder.