Firmengeschichte: Holder

Christian Holder wurde 1861 in Lonsingen geboren. Er studierte Lehramt, während sein älterer Bruder Martin Schlosser wurde. Der Beruf als Lehrer füllte ihn wohl nicht aus und so beschloss er in der Magnetfabrik Schäffer in Göppingen zu arbeiten. Er lernte schnell die Abläufe in der Fabrik kennen und so beschloss er zusammen mit seinem Bruder Martin eine eigene Werkstatt unter dem Namen Gebrüder-Holder zu eröffnen. Trotz größter Anstrengungen reichte der Gewinn der Firma nicht aus, um zwei Familien zu ernähren So entschloss man sich getrennte Wege zu gehen. Martin mit einer eigenen Schlosserei, Christian führte das Geschäft weiter und behielt auch den Firmennamen Gebrüder-Holder. Er spezialisierte sich auf die Herstellung von Magnetmaschinen, so wie er es bei der Fa. Schäffer gelernt hatte. Es entwickelte sich ein gut laufendes Geschäft. Aber sein Ziel war es, etwas für die Landwirtschaft zu tun. Er entwickelte Rückenspritzen, die im Weinanbau großen Anklang fanden. Um 1900 war die Belegschaft auf 15 Mitarbeitern angewachsen. Der Platz in Urach war zu klein und die Stadt erlaubte ihm keinen Neubau, da die Lärmbelästigung zu groß war. 1902 erwarb er in Metzingen eine Tuchfabrik samt Wasserkraftanlage. 1904 konstruierte Holder die erste von einem NSU-Motor angetriebene Bodenspritze. Mit dem Umsatz stieg auch die Zahl der Mitarbeiter 1913 auf über 100 Mitarbeiter. Auch plante Holder seine beiden Söhne Max und Lothar in die Firma einzubinden. Nach einer Reise nach Amerika entwickelte Max zusammen mit seinem Vater den zweirädrigen Universal-Einachser. 1934 trat sein Bruder Lothar in die Firma ein. Er kümmerte sich um den Verkauf und trieb die notwendige Umgestaltung des Betriebes voran. Während des 2. Weltkrieges wurde, wie bei den meisten Traktorfirmen, auf Holzgas umgerüstet. Persönlich erlitt Max zwei herbe Verluste. Sein Vater verstarb und sein Bruder Lothar ließ 1943 an der Front sein Leben. Nach dem Krieg entwickelte Max Holder zusammen mit Christian Schaal einen kleinen Dieselmotor und 1950 entschloss man sich kleine Vierrad angetriebene Schlepper zu entwickeln. 1954 baute man den ersten Knicklenker A10. Diese Konstruktion war ein voller Erfolg. Die sechziger Jahre waren geprägt von großen Entwicklungen in allen Baureihen. 1971 verstarb Max Holder. Sein Sohn Fritz übernahm die Leitung der Firma. 1980 übernahm Dr. Hans Saur, Schwiegersohn von Max Holder die Leitung. Bis zum heutigen Tag ist die Fa. Holder mit ihren hochtechnischen Geräten auf der ganzen Welt angesehen.